Mittwoch, 16.11.2016.
Hallo, cain bain uu?
Wie geht es euch? Ihr seht, so langsam kann ich ein wenig Mongolisch sprechen. Ich gebe zu, „wie geht’s“ konnte ich schon recht früh fragen aber mittlerweile kann ich ganz einfache Gespräche führen, wenn ich abgesprochen habe worum es geht. Allerdings traue ich mich fast nie außerhalb meiner Sprachstunden, da muss ich noch dran arbeiten.
Ich bin ein wenig rumgekommen und habe endlich die Natur gesehen! Vorletztes Wochenende war ich 3 Stunden reiten, ein japanischer Freund hatte mich mitgenommen. Es war zwar das erste Mal, dass ich auf einem Pferd saß aber als wir durch die verschneite Ebene geritten sind konnte ich mir ein wenig vorstellen, wie es sein muss, als Nomade zu leben. Die Landschaft war sehr schön und es war von der Temperatur her noch auszuhalten. Jetzt, eine und eine halbe Woche später nur, würde ich das nicht mehr machen. Die Temperatur ist sehr stark gefallen, in der Nacht wird es schon kälter als -20 Grad!
Ich war auch nochmal in Ulan Bator, der Hauptstadt, diesmal für ein Seminar für Deutschlehrer. Ich bin mit dem Schnellzug (nur 4 statt 6 Stunden) am Nachmittag gefahren, letztes mal hatte ich ja den Nachtzug mit Bett genommen. Ich konnte mir also die Natur ansehen und das wurde wirklich nicht langweilig.
In Ulan Bator angekommen hat mich ein Mongole, den ich im Zug getroffen hatte mit zum Basketball spielen genommen. Ich habe also für 2 Stunden mit ca. 20 unbekannten Mongolen Basketball und danach Volleyball gespielt. Das war echt cool und hat Spaß gemacht aber irgendwann wollte ich dann doch in mein Hostel. Allerdings haben die Mongolen beim Sport scheinbar einen sehr langen Atem. Außerdem war ich auf dem riesigen Markt von UB. Dort gibt es wirklich alles, was man sich vorstellen kann. Wir haben vor allem nach Schuhen und Jacken geschaut aber am Ende habe ich nur ein Schaffell gekauft und ein paar Sachen anprobiert. Ich werde mir jetzt eine Jacke beim mongolischen Schneider in Darkhan anfertigen lassem.

Die Luftverschmutzung in UB ist wirklich schlimm, vor allem am Abend, deshalb habe ich mir diesmal eine Maske gekauft.
Leider hat dieser UB-Aufenthalt weniger Spaß gemacht als der letzte, da ich am zweiten Tag ziemlich krank wurde. Ich hatte hoch Fieber und konnte fast die ganze Nacht nicht schlafen. Zum Glück ging es mir am nächsten Morgen wieder besser und das Fieber hat nicht angehalten. Ich war aber sehr froh als ich wieder Zuhause in Darkhan war und mich richtig erholen konnte.
Ich werde übermorgen, also am Freitag nach Almaty in Kasachstan losfliegen wo das Zwischenseminar stattfindet. Dort treffen sich die Freiwilligen aus Tadschikistan, Usbekistan, Kirgisistan, der Mongolei und natürlich aus Kasachstan selber und wir besprechen fünf Tage lang unseren bisherigen Aufenthalt. Auf dem Hinweg machen wir, die wir aus der Mongolei kommen einen Zwischenstopp von zwei Tagen in Peking! Ich freue mich schon sehr drauf, und werde natürlich ganz viele Bilder machen und euch auf dem Laufenden halten!
Bis dahin, liebe Grüße aus Darkhan, Milan